Zwischen Loot und Airdrop - was bedeutet Loot eigentlich genau?

LOOT, das sind wir. Aber natürlich ist dir der Begriff nicht nur aus unserem Schriftzug ein Begriff, sondern gehört auch generell ins Vokabular beim Gaming. Aber was bedeutet Loot überhaupt, woher kommt das Wort und seit wann ist es im Umlauf?

In diesem Blogartikel verraten wir dir alles, was du rund um Lootboxes, Crates und Co. wissen musst und looten für dich die Geschichte des Themas Loot.

Loot - eine kurze Geschichte, Übersetzung und Definition

Losgelöst vom Gaming findet sich der Begriff Loot bereits seit mehr als zweihundert Jahren im Sprachgebrauch. Erste Ursprünge des Wortes finden sich im frühen 19. Jahrhundert wieder und abgeleitet vom indischen Begriff lut. Das bedeutet so viel gestohlene Beute. Auf Englisch wurde das Wort mit doppeltem -O- geschrieben, um die Dehnung des Vokals klar zu machen, die Definition blieb aber gleich: gestohlene oder geplünderte Güter von einem Gegner.

Die Etablierung im Gaming erfolgte sprachgeschichtlich analog dazu. Wir reden vom Looten gefallener NPCs und Looting findet in vielen Spielen vor allem dann statt, wenn Gegner besiegt sind.

Ein klassisches Beispiel

Ein klassisches Beispiel hierfür sind Spiele wie World of Warcraft oder Diablo, in denen Dämonen und Monster gekillt werden und es anschließend an die Beute geht. Diese Beispiele sind auch deswegen so findig, weil sie eine zusätzliche Komponente mit sich bringen, die du sicherlich mit Loot verbinden wirst - den Zufallsfaktor.

Natürlich muss das nicht so sein und es gibt viele Gegenbeispiele, aber oftmals wird die Beute, die du nach langem Kampfe erhaschst, zufällig generiert. So mancher Mini-Boss hat immer den Schlüssel zum echten Boss in der Jackentasche, aber ob du bei Destiny ein legendäres Sturmgewehr findest oder die goldene Ananas, das wird zufällig ausgewürfelt. Wenn du Glück hast, hast du mehr Power und Durchschlagskraft, wenn du Pech hast, dann hast du ein Inventar voller Sperrmüll.

Loot und die Etablierung im Gaming

Der Weg von britischen Kolonialtruppen des 19. Jahrhunderts bis hin zu CS:GO ist aber immer noch recht weit und führt zunächst einmal über Papier und Plastik. Dass das Prinzip Lootchest nämlich gut funktioniert, siehst du an analogen Beispielen wie Sammelkarten oder Stickern. Es macht Menschen einfach Spaß, Dinge zu sammeln, Dinge auszupacken, zu öffnen und sich zu freuen, wenn Sie seltene Preise erhaschen. Tatsächlich macht das so viel Spaß, dass das Öffnen einer Lootbox süchtig machen kann (dazu später noch mehr).

Ob also Fußballerbildchen von Panini, Sammelkarten von Magic: The Gathering oder aber das Überraschungsei, eine Packung mit rätselhaftem Inhalt ist das analoge Äquivalent zur Lootchest im Gaming.

Minispiele

Bis diese glücksspielhafte Form des Minispiels aber ihren Weg ins Gaming fand, dauerte es eine Weile und von der ersten Lootchest in Spieleform hast du vermutlich noch nie gehört: MapleStory ist ein japanisches MMORPG, das 2004 Tickets gegen echtes Geld verkaufte und Gamer um Preise zocken ließ.

2007 war es das chinesische Spiel Zhengtu, das Lootcrates zum Kern der Spielmechanik machte, diese Grundidee findet sich noch heute in Free-to-Play-Titeln, die sich durch den Einsatz von Echtgeld finanzieren. Dass es lukrativer ist, einige wenige Spieler zu horrenden Ausgaben zu bringen als von allen Spielern einen Festpreis zu verlangen, hatte sich ziemlich schnell gezeigt.

Lootboxes, Glücksspiel und bedenkliche Folgen

Geht es also nicht um das Looting gefallener NPCs oder menschlicher Gegenspieler wie zum Beispiel in Fortnite, sondern um das Kaufen von Loot, so findet sich hier ein zweischneidiges Schwert.
Viele Spieler verteidigen solche Modelle, da ja niemand zum Kauf von Lootchests gezwungen wird. Free-to-Play-Spiele bleiben für die Spielerbasis kostenlos und ermöglichen allen ein unverbindliches Probespielen. Gerade Jugendliche mit klammer Portokasse können so viel zocken wie sie wollen, ohne das Sparschwein plündern zu müssen. Problematisch wird es aber, wenn die gewonnene Ausrüstung nicht nur besonders ästhetisch ist, sondern handechte Gameplay-Vorteile mit sich bringt. EAs FIFA-Modus Ultimate Team etwa ist gezielt darauf ausgelegt, Spielern mit mehr Startkapital eine bessere Mannschaft einzubringen. Auch der Erwerb von besonders starken Helden oder Spielkarten wie bei Free-to-Play-Games wie Raid: Shadow Legends oder Hearthstone befindet sich zumindest in einer moralischen Grauzone.

Weiteres zu Lootboxen, Glücksspiel und bedenkliche Folgen

Hinzu kommt das Targeting der Entwicklerstudios. Das System richtet sich nämlich an sogenannte Wale. Der Begriff ist bereits aus dem Casino bekannt, hierbei handelt es sich um jene Menschen, die bereit sind, besonders viel Geld auszugeben, oftmals mehr als sie sich eigentlich leisten können. Mehrere tausend Euro pro Monat für Hüte in Team Fortress 2 auszugeben, ist in vielen Fällen keine Ausnahme.

Um diese Menschen (mit Hang zum Glücksspiel) zu schützen, gibt es viele Mechanismen. Apps in Apples App Store etwa müssen die Gewinnwahrscheinlichkeiten in einer Lootbox angeben. Viele Regierungen beraten auch darüber, das öffnen von Lootcrates als Glücksspiel zu werten, was mit einer 18er-Freigabe einher ginge und diesen Mechaniken in der Praxis ein Ende bereiten könnte.

Zudem...

Aber auch du solltest wissen, wie du Loot und Glücksspiel identifizieren kannst. Kennst du das: Du öffnest eine Box, der Hauptpreis scheint sicher, aber der Dreh läuft ein kleines Stück weiter? Dabei wurde das Ergebnis bereits beim Öffnen bestimmt, alles Andere ist eine Illusion, die Endorphine in deinem Kopf triggern soll. Der Fast-Gewinn wirkt bei Spielsüchtigen nämlich hormonell genau so wie der echte Gewinn.

Einige Links & Bilder zum Thema Loot und Gambling findest du hier oder hier: Bedeutet das also, dass Loot per se schlecht ist? Keineswegs, denn es gibt viele tolle, faire und spannende Beispiele, wie man Loot richtig und fair gestalten kann.

Loot fair gestaltet - Beispiele aus verschiedenen Games

Loot bedeutet ja prinzipiell auf Englisch zunächst einmal nur Erbeutetes und mit dieser Übersetzung halten es auch viele Games. Das Beispiel Fortnite etwa bietet permanente, visuelle Upgrades nur als direkten Kauf oder im Season Pass - keine bösen Überraschungen also. Loot findest du bei deinen Gegnern oder aber als Airdrop. Wann immer eine Kiste oder das Loot Lama am Horizont rauchen, weißt du, dass fette Beute (und ein heißer Kampf) warten. Und weil das Öffnen beim Loot Lama ewig und drei Tage dauert, kommt ein anderes Prinzip zum Tragen: Risk und Reward.

Das findest du auch in vielen RPGs wie Divinity: Original Sin, Diablo oder Torchlight II und Shootern wie Borderlands. Ist der Gegner stärker, ist der Monster Drop besser. Riskierst du also lieber früh etwas und wertest Stärke, Ausdauer und andere Stats schneller auf? Oder umgehst du deinen Gegner und wischst den Boden mit ihm, wenn du stark genug bist? Solche optionalen Encounter finden sich auch in Dark Souls und Co. Du kannst also selber entscheiden, ob der Monster Drop dir den Stress wert ist.

Verschiedene Beispiele aus der Branche

Außerdem zeigen Beispiele aus verschiedenen Games, dass optische Upgrades und Ausrüstung sich auch mit zufälligen Lootboxes fair designen lassen. Kann die Ausrüstung etwa mit Freunden getauscht oder in Rohmaterial zurück geschmiedet werden? Sind Upgrades permanent oder beziehen sie sich nur auf diese Spielrunde?

Einige Links & Bilder rund um die Geschichte der Lootboxes im Gaming findest du unter: Mit einem guten Rückblick auf EA, deren Geschäftspraktiken in den letzten Jahren viel Schaden angerichtet haben.

Weiteres...

Es gibt viele Modelle, um zufällige Gewinne in Games spaßig und fair zu halten. Unser LOOT DRINK kann dir Energie und Power geben, aber beim Glück mit den Lootboxes hilft dir das nur bedingt weiter. Mit innerer Stärke und Ausdauer aber weißt du, dass es darauf auch nicht ankommt, selbst mit dem hässlichsten Gewehr in CS:GO oder als No-Skin in Fortnite steht einer erfolgreichen Session nichts im Wege. Das bedeutet natürlich nicht, dass du mit unserer zusätzlichen Energie nicht so manchen Vorteil hast. Schneller am Airdrop in PUBG oder aber selbst aus den bescheidensten Karten ein gescheites Hearthstone-Deck gebaut. Bleib also cool und mach dir keinen Stress, wenn in der Lootchest wieder einmal nur Lvl-1-Loot und Fussel waren.

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